Unser Herzensthema: Emotionale Gesundheit

Mobirise

Wir wünschen Kindern, dass die Schulzeit ihre Seele nährt und stärkt, sie über sich hinauswachsen und zu resilienten Menschen werden lässt. Menschen, die mit sich im Reinen sind und mit Lebensfreude Sinn in ihren Aktivitäten und Beziehungen sehen. Menschen, die mit einer mentalen und emotionalen Stärke ausgestattet sind, die sie belastbar macht für all die Herausforderungen, die unsere Zukunft ihnen bieten wird. 

Das Leben und Lernen an der Freien Schule Münsterland unterstützt die Kinder in ihrer seelischen Verfassung dabei grundlegend durch ein an ihren Bedürfnissen orientiertes Konzept:

Beziehungen  Beziehungen sind entscheidend für die Entwicklung und wirken durch in ihnen während der Kindheit entwickelte Muster bis in das Erwachsenenalter hinein. Unsere Lernbegleitungen haben die anspruchsvolle Aufgabe, den Kindern durch ihr Vorbild Beziehungskompetenz als Grundlage für die gute Qualität von Beziehungen zu vermitteln: Wem Vertrauen entgegengebracht wird und wer in einem geborgenen Klima mit wohlwollenden Bezugspersonen die Sicherheit erfährt, dass er ohne die Angst vor Konsequenzen alles besprechen kann, was auf seinem Herzen liegt, wird dieses Gefühl des Aufgehobenseins mit auf seinen weiteren Lebensweg und in zukünftige Beziehungen nehmen. Wer Konflikte mittels gewaltfreier Kommunikation löst und bei Auseinandersetzungen Wertschätzung erfährt, wird diese Grundhaltung verinnerlichen und das innewohnende Potenzial der Konflikte erkennen. Wessen Fragen und Anliegen ein offenes Ohr finden und auf ernstes Interesse stoßen, wird die Überzeugung entwickeln, dass es sich lohnt, um Hilfe zu bitten, wenn man diese braucht. Der Mensch als soziales Wesen braucht Beziehungen für sein Wohlergehen. Wenn wir durch eine aktive Beziehungsorientierung dazu beitragen, dass zukünftige Generationen zum Führen tieferer Beziehungen fähig sind, legen wir damit einen Grundstein für eine emotional gesunde Gesellschaft. 

Bewegung  Wir alle wissen, dass Bewegung unseren Körpern gut tut. Doch sie vermag noch mehr, denn Körper und Geist sind miteinander verbunden. Bleiben wir in Bewegung, hat dies auch Auswirkungen auf unsere Psyche und damit auf unsere emotionale Gesundheit. Für Kinder ist Bewegung darüber hinaus Grundvoraussetzung für ihre gesunde körperliche und kognitive Entwicklung. (Nicht nur) aus diesem Grund können sich die Kinder bei uns jederzeit bewegen. Selbstständige Bewegungsentwicklung kann als Fundament für die Erkenntnis dienen, dass wir einen hohen Grad an Steuerungsmöglichkeiten in unserem Leben haben und nicht die Opfer äußerer Umstände sind. Bewegung führt also zu Eigenverantwortung und einer positiven Sicht auf Herausforderungen in Bezug auf die eigenen Kompetenzen.  

Die freie Bewegung schließt auch das Freispiel ein, dem wir ebenfalls eine große Bedeutung für die gesunde psychische Entwicklung einräumen. Gerade in der ersten Hälfte der Grundschulzeit kommunizieren viele Kinder mehr im gemeinsamen Spiel als durch verbale Äußerungen. Kinder kehren im Spiel das Innerste nach außen und stellen durch die Verarbeitung von Erlebtem sowie ihrer Gedanken und Sorgen ihr inneres Gleichgewicht wieder her.

Selbstwirksamkeit Beim selbstgesteuerten und selbsttätigen Lernen müssen die Kinder mitunter einige Hürden meistern und sich anstrengen, um ihre selbstgesteckten Ziele zu erreichen. Sie lernen dabei lösungsorientiert zu denken und mit Rückschlägen umzugehen, was eine bedeutsame Fähigkeit ist, um emotional gesund zu bleiben, wenn es im Leben einmal nicht wie geplant läuft. Parallel dazu sehen die Kinder aber auch zunehmend ihre Erfolge und Fortschritte, die sie unabhängig von äußeren Bewertungen für sich einordnen dürfen. Dieses Erleben im Zusammenspiel mit der ermutigenden Begleitung durch ihre selbstgewählten Lernpartner:innen und ihre Lernbegleitungen führt zu einer hohen Selbstwirksamkeitserwartung und einer hiermit in Verbindung stehenden ausgereiften Problemlösekompetenz.  

Eltern  Bei der Stärkung der emotionalen Gesundheit liegt ein entscheidender Faktor bei den Eltern, weshalb wir auch sie ins Boot holen und ihnen mit Workshops und Bildungsangeboten Hintergrundwissen und Tipps zum Thema zu vermitteln, sodass die Kinder Stärkung nicht nur in der Schule, sondern auch explizit im Elternhaus erfahren.

Mobirise

Dynamisches Selbstbild entwickeln
Glauben wir daran, dass wir über uns selbst hinauswachsen können, sehen wir in Herausforderungen nicht die Aufforderung zu einer Leistung, sondern wissen um die Chance auf Entwicklung und Veränderung: Wir wollen lernen.

Die Kinder stärken ihr Selbstvertrauen - also ihr Vertrauen in ihre bereits vorhandenen Fähigkeiten – bei uns jeden Tag 

durch Erfahrungen und Erfolgen, die sie beim selbstbestimmten Lernen machen. Ohne Bewertung, aber mit einer positiven Erwartungshaltung seitens der Lernbegleitung, entdecken sie ihre Stärken und naturgegebenen Begabungen und entwickeln Kompetenzen.

Damit finden sie einen zentralen Teil ihres Selbstkonzepts, der für sich allein aus unserer Sicht aber nicht fürs Leben stärkt. Selbstvertrauen als Resultat unserer Erfahrungen ist zweifelsfrei wichtig, damit Kinder an sich glauben. Eine mindestens so große Rolle für ein dynamisches Selbstbild spielen aber die Erwartung an die eigene Selbstwirksamkeit und eine positive Sicht auf Fehler.

Die Kinder erfahren sich in einem hohen Maße als selbstwirksam: Sie erleben sich als Selbstgestalter:innen ihrer Lernprozesse, wählen ihre Lernangebote und arbeiten verantwortungsvoll in Projekten, in denen sie etwas Reales schaffen. Sie stehen vor Problemen, gehen diese selbstständig an und erlangen Übung darin, in Alternativen statt in Gegensätzen zu denken.

Anschaffungen für die Schule, die Auswahl von Ausflugszielen oder Wünsche für Lernangebote… alles was die Kinder betrifft, dürfen sie auch mitdiskutieren. Ein auf Gleichwürdigkeit beruhendes Mitspracherecht wird zur Selbstverständlichkeit, die das Selbstbild der Kinder formt: Ich bin Teil einer Gemeinschaft, in der meine Stimme zählt. Ich kann etwas bewirken!

In ihrer Freiheit machen die Kinder Fehler, die von uns nicht mit Worten oder Noten bewertet, sondern als lohnendes Element der Lernprozesse aufgegriffen werden. Das geschieht einerseits bei Abschluss von Projekten oder Kursen, aber andererseits auch ganz gezielt und individuell bei unseren auf den Lernrückblicken aufbauenden Dialogen.

Auch der Morgenkreis oder Lernangebote bieten die Möglichkeit, die Sicht auf Misserfolge und Rückschläge zu überdenken, wovon unsere Lernbegleitungen regen Gebrauch machen und authentisch thematisieren, dass auch bei Erwachsenen nicht alles sofort nach Wunsch läuft, aber sie sich Erfolge durch Durchhaltevermögen und Ideenreichtum erarbeiten können.

Die Kinder dürfen – unter der Reflexion von Privilegien - bei uns Glaubenssätze für einen realistischen Optimismus verinnerlichen: Ich kann das noch nicht, aber ich kann es erlernen, wenn ich es wirklich will. Ich habe die Verantwortung für mein Leben selbst in der Hand. Ich wandle mich stetig und wachse! 

Mobirise


Selbstwert aufbauen
Das Selbstwertgefühl entsteht durch unseren Blick auf unsere Eigenschaften. Ein gesundes Selbstwertgefühl speist sich folglich aus der Akzeptanz und Wertschätzung unserer Eigenschaften. Dürfen sich diese frei entfalten und stehen wir ihnen positiv und mit Stolz gegenüber, pflegen wir unseren Selbstwert. 
Genauso hat es eine Bedeutung, wie unsere Mitmenschen unsere Eigenschaften annehmen und achten.  

Ziel unserer pädagogischen Arbeit ist es also, die Persönlichkeit der Kinder mit ihrer ganz individuellen Kombination an Eigenschaften anzuerkennen und ihnen deutlich zu machen, dass sie genau so richtig sind, wie sie sind. Unsere Botschaft an das Kind ist: „Du bist hier erwünscht, du bist wertvoll und wichtig!“ - unabhängig von Leistung und Verhalten.  

Unser Blick auf die Kinder ist stets potenzial- statt defizitorientiert. Erwartungen und Rückmeldungen an die Kinder stellen wir sehr vorsichtig und mit hohem Bewusstsein in Bezug auf die sprachliche Wirkung.

Die von den Erwachsenen zu schaffenden Grundpfeiler für einen gesunden Selbstwert sind Gemeinschaft, Präsenz und Authentizität (Dan Svarre). Allen drei Grundpfeilern widmet die Freie Schule Münsterland besondere Aufmerksamkeit.

Selbstwert entsteht nach Dan Svarre durch das wohlige Gefühl, dass wir okay sind, wie wir sind und eine gleichwürdige Rolle in Beziehungen oder einer Gemeinschaft einnehmen. Innerhalb der Gemeinschaft übernehmen die Kinder Verantwortung wie den Frühstücksdienst oder kleinere Aufgaben zur Pflege des Stammraums. Diese Teilhabe an der Gemeinschaft gibt ihnen einen bedeutungsvollen Platz in der Gruppe und trägt somit ebenfalls zur Ausprägung ihres Selbstwertgefühls bei.

Präsenz ist als liebevolle und wertungsfreie Hinwendung zum Moment zu verstehen, die bewusst verweilt und annimmt. Unsere Lernbegleitungen begleiten die Kinder mit dieser Haltung. Dazu gehört es, Gefühle akzeptieren zu können, was sowohl für die eigenen Gefühle wie auch für die Gefühle der Kinder gilt.

Durch die Annahme der kindlichen Gefühle nehmen wir gleichzeitig die Kinder selbst in ihrer Individualität an und stärken dadurch ihren Selbstwert. Denn wenn wir einem Menschen und seinen Gefühlen eben jene Akzeptanz nicht entgegenbringen können, appellieren wir indirekt an ihn, sich zu ändern.

Authentizität meint die Haltung, ehrlich und wahrhaftig man selbst zu sein und nach seinem eigenen Kompass zu handeln. Um einen starken Selbstwert aufzubauen, brauchen Kinder die Sicherheit, dass ihre Gefühle, Wünsche und Bedürfnisse richtig sind. Die Erwachsenen sind in einer Vorbildfunktion des gleichwürdigen Ausdrucks eben jener.

Dieser Aufgabe nehmen sich unsere Lernbegleitungen an und zeigen sich den Kindern nicht nur in ihrer beruflichen Rolle, sondern als authentischer Mensch mit Gefühlen, Stärken und Schwächen sowie einer individuellen Persönlichkeit.

Quelle: Svarre, Dan (2013): >>Du bist einzigartig<<, Starker Selbstwert - starkes Kind, 1. Aufl., Weinheim: Beltz.

Mobirise

Selbstgefühl ausbilden
Der dänische Familientherapeut Jesper Juul definiert das Selbstgefühl „als unser Wissen und erleben, wer wir sind.“ Juul beschreibt es weiterhin als den Grad unserer Selbstkenntnis und unser darauf bezogenes Verhalten. Ein gesundes Selbstgefühl kann man sich dabei als eine Art innere Säule vorstellen, die dafür sorgt, dass wir in uns ruhen und ein tiefgehendes Wohlbefinden verspüren.
Es geht also darum, dass wir mit uns 

selbst im Einklang leben, indem wir wirklich bei uns sind und unser angeborenes Gefühl für unser Selbst beibehalten. Dazu gehört es, seine eigenen Grenzen zu empfinden und diese im zweiten Schritt auch gegenüber anderen zu vertreten. Es ist eine Kunst, seinen Blick nach innen zu richten, seine eigene Integrität bestimmt zu wahren und gleichzeitig Einfühlung für das Gegenüber zu zeigen, sodass wir wahrhaftig in Beziehung mit unseren Mitmenschen gehen.

Dann weichen Absolutheitsansprüche unserer persönlichen Verantwortung: Gehe ich sanft mit diesem Kaninchen um, weil man Respekt vor Tieren haben sollte und ich dies als innere Mahnung in mir trage? Oder kann ich in meinem Herzen eine tiefe Empathie mit diesem Wesen fühlen und entscheide mich bewusst selbst dafür, allen Erdenbewohner:innen mit Achtung gegenüberzutreten?

Rechtfertige ich gesellschaftliche Normen, weil man es schon immer so gemacht hat? Oder übernehme ich die volle Verantwortung für meine Entscheidungen und mein Handeln aufgrund meiner eigenen Wertvorstellungen und kann gesellschaftlichen Wandel mitgestalten?

Die Psychologin Helle Jensen entwickelte auf Basis des von Dr. Phil. Jes Bertelsen entworfenen Pentagramms zur Veranschaulichung der Zusammenhänge der natürlichen Kompetenzen (Herz, Bewusstsein, Körper, Atmung und Kreativität) zusammen mit weiteren Fachleuten Achtsamkeitsübungen, die uns helfen, genau diesen wachen und zentrierten, ganzheitlichen Zustand zu erreichen.

Einfache und dennoch effektive 5-Minuten-Übungen zu den genannten Kompetenzen sind fester Bestandteil des täglichen Morgenkreises, bei dem jede Kompetenz einem Wochentag zugeordnet ist. Des Weiteren sind sie Gegenstand von Kursen und Angeboten im Nachmittagsbereich, die den Kindern Achtsamkeit und eine Fokussierung auf das Innere tiefgehend näherbringen.

Darüber hinaus verzichten wir zugunsten achtsamer Wahrnehmung auf klassisches Lob, das Kinder nur im ersten Moment aufbaut, aber tiefergehende Verunsicherung schüren kann. Im gleichen Gedankenzug setzen wir wertungsfreie Entwicklungsdokumentationen anstelle von übergeordneter Bewertung ein.

Weiterhin werden die Kinder von den Lernbegleitungen nicht dazu gedrängt oder überredet, etwas zu wagen, wenn Argumente sie nicht überzeugen konnten und erfahren auch keine Beschämung. So ermöglichen wir den Kindern, sich nicht an äußeren Maßstäben zu orientieren, sondern eine Bewusstheit für ihre eigenen Impulse und Einschätzungen zu erlangen, sodass sie ihren eigenen Weg gehen können.

Quelle: Juul, Jesper (2015): Dein kompetentes Kind, 12. Aufl., Hamburg: Rowohlt

Mobirise


Selbstregulierung
Der Psychologie-Professor Dr. Stuart Shanker beschäftigte sich eingehend mit der Thematik der Selbstregulierung und formulierte: „Der Begriff ‚Selbstregulierung‘ bezieht sich darauf, wie das autonome Nervensystem (ANS) mit energieintensiven Stoffwechselprozessen auf Stress reagiert und anschließend ausgleichende Prozesse in Gang setzt, die Erholung und Wachstum fördern.

Je höher unsere Stressbelastung, desto weniger Ressourcen stehen uns für die Selbstkontrolle zur Verfügung und desto stärker werden unsere Impulse […] Bei der Selbstregulierung geht es nicht darum, eine Reaktion oder ein Verhalten als etwas zu betrachten, gegen das man ankämpfen oder das man unterdrücken muss. Die Frage, die wir uns immer stellen müssen, lautet nicht: ‚Warum gelingt es mir nicht, diesen Impuls unter Kontrolle zu bekommen?‘, sondern ‚Warum spüre ich diesen Impuls? Warum jetzt?‘“.

Zusammengefasst heißt das für Shanker: "Die wahre Kraft der Selbstregulierung liegt darin zu erkennen, in welchem Erregungszustand wir uns befinden, und zu wissen, wie wir unsere Anspannung lösen können."

Die Kinder machen sich bei uns auf den Weg, ihre Verbindung von Körper und Geist nachzuspüren und entsprechend mit der Hilfe ihrer körperlichen Signale für ihre innere Balance zu sorgen. Die Kernfrage dieses Bereichs ist stets: „Was tut mir gut? Welche Rituale helfen mir, um meine Mitte zu halten?“.  

Als Basis für eine gelingende Selbstregulierung lernen die Kinder bei uns einen achtsamen Umgang mit ihrem Körper, der auch eine gesunde Ernährung einschließt. Dabei lernen sie nicht nur die Grundlagen gesunden Essens, sondern zum Beispiel auch, welche Vitamine unser Nervenkostüm beeinflussen und in welchen Lebensmitteln diese enthalten sind.

In Kursen erkunden die Kinder als Stressdetektiv:innen Ursachen für Stress, und befragen ihre Mitmenschen nach ihren Strategien gegen Anspannung und gefühlten Druck. Wie entsteht Stress? Wann fühle ich mich gestresst? Was können wir dagegen mit unserer eigenen Einstellung und Sicht auf die Dinge tun? Welche Faktoren tragen für jedes einzelne Kind ganz besonders zu einer Überreizung und zu Stress bei? Was bewirkt Stress in unserem Körper? Und wie bemerken wir das rechtzeitig? Welche Strategien können wir vorbeugend entwickeln?

Die Kurse ergänzen wir um zahlreiche Angebote, in denen die Kinder ihre persönlichen Interessen und Kraftquellen finden können: In unser wöchentlich stattfindenden Traum-Oase laden wir die Kinder zum Beispiel zu Fantasiereisen, Meditationen und Kinderyoga ein. Wir möchten den Kinder auch ermöglichen, die Natur als Erholungsraum zu entdecken. Insbesondere die Bewegung in der Natur, das Einatmen frischer Waldluft und die beruhigende Geräuschkulisse fernab vom städtischen Lärm tragen zum menschlichen Wohlbefinden bei.

Ebenso kann Musik eine Insel der Entspannung für den Menschen sein, weshalb wir den Kindern vielfältige Zugangsmöglichkeiten zu Musik schenken. Für viele Menschen ist kreatives Schöpfen ein Ausgleich zum Alltag. Neben den alltäglichen Möglichkeiten zum kreativen Pinseln im beim Malen, freien Schreiben und Basteln bieten wir allerhand unterschiedliche Angebote, bei deren Wahrnehmung die Kinder ihrer Kreativität freien Lauf lassen und die entspannende Wirkung beim selbstvergessenen Tun erfahren.

Quelle: Shanker, Stuart (2016): Das überreizte Kind, 3. Aufl., München: Verlagsgruppe Random House GmbH

Mobirise

Emotionen verstehen
Als Grundlage für ein emotional gesundes Leben ist es wichtig, Gefühle erkennen und mit ihnen umgehen zu können. Deshalb bieten wir sowohl Kurse als auch Angebote an, um sich eingehend mit Emotionen zu beschäftigen. Dabei geht es sowohl um die Vermittlung von Sachwissen wie der kindgerechten Darstellung von den Vorgängen im Gehirn, das den Kindern helfen kann, die Entstehung von Emotionen zu verstehen, als 

auch um den praktischen und gesunden Umgang mit Gefühlen. Das Gefühl Traurigkeit nimmt dabei aufgrund unserer kulturellen Prägung eine Sonderstellung ein und ist immer auch verbunden mit dem Thema Trost, dem wir uns gründlich mit den Kindern widmen: Die Kinder können selbst von ihren Erfahrungen mit Traurigkeit und Trost sprechen, sich austauschen und reflektieren, was ihnen wirklich bei der Überwindung ihrer Traurigkeit geholfen hat.

Wie fühle ich mich, wenn jemand behauptet, es sei nicht schlimm, wenn mir etwas weh tut? Wie fühlt es sich in meinem Körper an, wenn jemand zu mir sagt, ich solle nicht weinen, obwohl ich das Gefühl habe, weinen zu müssen? Wird meine Traurigkeit besser, wenn ich ein Eis bekomme? Unsere Lernbegleitungen moderieren sensibel, vermitteln den Kindern aber auch, welche Art von Trost uns emotional guttut und welche Auswirkungen andere Strategien auf unsere Seele haben.  

Unsere Überzeugung ist: Echter Trost begleitet Trauer in zugewandter Präsenz und will dieses Gefühl nicht wegwischen. Und es gibt keine schlechten Gefühle, nur unangenehme! Daher darf jedes Gefühl gezeigt werden. Das vermitteln wir nicht nur in unseren Lernangeboten, sondern auch im Schulalltag: Bedürfnisorientiert begegnen die Lernbegleitungen den Kindern mit Achtsamkeit gegenüber ihren Gefühlen wie Traurigkeit und auch Wut, negieren nicht, fordern keine Unterdrückung von Gefühlen und bieten den Kindern keine sofortigen Alternativen zu ihren unerfüllbaren Wünschen an.  

Auch im täglichen Morgenkreis sind die Gefühle der Kinder Thema. Wer mag, kann erzählen, wie er:sie sich fühlt und was ihn:sie heute beschäftigt. Die Lernbegleitungen arbeiten unter anderem mit Gefühlskarten, die es den Kindern erleichtern, ihre Gefühle zu verbalisieren. Durch dieses morgendliche Ritual haben die Kinder eine ideale Grundlage um aufeinander einzugehen und ihr Einfühlungsvermögen zu aktivieren.  

In unserer Lernlandschaft befindet sich eine umfangreiche und sich stetig erweiternde Sammlung mit Büchern zum Thema Gefühle, die die Kinder im Rahmen ihrer Freiarbeit lesen können. Auch die Lernbegleitungen greifen auf diese und weitere entsprechende Bücher zurück, um sie mit den Kindern in Kursen, Angeboten oder Kreisen zu erörtern.  

Die Kinder können auch jede Menge Angebote nutzen, in denen sie sich kreativ mit Gefühlen auseinandersetzen: Wir bieten den Kindern an, ihre aktuellen Gefühlslagen malend oder künstlerisch gestaltend auszudrücken. Bei Bastelaktionen werden Wutkissen oder-bälle und Sorgenpüppchen gebastelt oder gegenseitig Mutmach-Steine gestaltet, die ihnen in schwierigen Situationen Kraft spenden.  

Die Konfliktbewältigung mithilfe der Gewaltfreien Kommunikation ist durch das Erlernen des Gefühls-Ausdrucks und die Entwicklung eines emotionalen Verständnisses ebenfalls ein Nährboden für die Entfaltung sozialer Kompetenz, welche als wichtiger Resilienzfaktor einen hohen Beitrag zur Emotionalen Gesundheit leistet. Im wertschätzenden Dialog üben sich die Kinder bei der Gewaltfreien Kommunikation darin, Bedürfnisse und Gefühle zu artikulieren, sie auch beim Gegenüber anzunehmen und zu berücksichtigen, wenn sie zusammen konstruktive Lösungen entwickeln.  

Mobirise

Identität und Persönlichkeit entdecken
Wir lassen die Kinder ihre Persönlichkeit in allen Facetten kennenlernen und ein positives Selbstbild ausbilden.
Einen Beitrag dazu leisten wir mit einem durchgängigen Projekt, dem „Ich-Buch“. Dieses Buch füllen die Kinder während ihrer ganzen Schulzeit und setzen sich dafür mit ihrer Biographie, ihrer Persönlichkeit, ihren Interessen, Wünschen und Gefühlen 

auseinander. Sie haben die Möglichkeit, wechselnde Angebote dazu wahrzunehmen, die auch von Eltern mitgetragen werden. Die Kinder bekommen hier die wertvolle Gelegenheit, sich mit sich selbst zu beschäftigen und ihre Identität zu finden. Sie lernen sich intensiv selbst kennen und machen für sich wichtige Säulen ihres Seins aus:

Was mache ich besonders gern? Wann fühle ich mich richtig gut? Welche Themen sind mir so wichtig, dass sie ständig in meinem Kopf herumschwirren? So leisten sie wertvolle Vorarbeit um über Sinnerfüllung in ihrem Leben nachzudenken.

Jeder Mensch ist anders und bringt seine ganz ureigenen Anlagen mit auf die Welt, die einen Teil seiner Persönlichkeit ausmachen. Wir sind davon überzeugt, dass es für die Kinder von hoher Bedeutung ist, über bestimmte angeborene Persönlichkeitsstrukturen Bescheid zu wissen, damit sie sowohl sich selbst als auch andere verstehen und akzeptieren können.

In diesem Zusammenhang ist es auch wichtig, dass die Kinder grundlegendes Wissen zu Introvertiertheit und Extrovertiertheit erlangen und ihre eigene Persönlichkeit einordnen können. Priorität haben hier vor allem die verschiedenen Bedürfnisse, die den beiden Persönlichkeiten zugrunde liegen.

Ziel ist es, dass die Kinder ihre Intro- oder Extroversion als Teil ihrer liebenswerten Persönlichkeit begreifen, den sie annehmen können. Wir möchten den Kindern vermitteln, dass beide Versionen gleichwertig sind und die Qualitäten der jeweiligen Ausprägungen zur gelingenden Gesellschaft beitragen können.

Gleichzeitig reflektieren die Kinder darüber, welche Konsequenzen sie für ihr Leben ableiten: Ruhezeiten für sich allein schaffen, ohne die Angst, dann nicht dazuzugehören. Der Versuch, Kritik nicht mehr so schnell persönlich zu nehmen. Ins Ferienlager fahren, wenn viele Freunde über die Sommerferien verreist sind…


>>In uns selber liegen die Sterne unseres Glücks.<<

Heinrich Heine

KONTAKT

ERZÄHLT GERNE VON UNS!

Create a free site - Learn more